Zwei Drittel aller heimischen Wildbienenarten nisten in selbstgegrabenen Gängen im Boden. Offene Bodenstellen sind deshalb enorm wichtig. Wertvoll sind auch kleine Flächen: Sie können auf unterschiedliche Weise entstehen oder gezielt angelegt werden. Entscheidend ist eine gute Besonnung.

Das braucht's

So geht's

Standorte wählen 

Im Garten nach gut besonnten und möglichst wettergeschützten Flächen suchen, wo offene Bodenstellen bereits vorhanden sind oder geschaffen werden können. Besonders geeignet sind trockene Stellen an einer Hauswand, unter einem Balkon oder einer Rutschbahn sowie steile Böschungen und Hangbefestigungen mit Trockenmauern.

 

 

Auch Wegränder, Trampelpfade und andere Störstellen, Fugen zwischen Plattenbelägen, magere Rasen- und Wiesenbereiche, Ruderalflächen, lückig bewachsene Gehölzränder sowie Randbereiche von Blumen- und Gemüsebeeten kommen in Frage, sofern diese nicht regelmässig komplett umgegraben werden.

 

Offene Bodenstellen schaffen 

An den ausgewählten Stellen die Grasnarbe mit einem Spaten kleinräumig entfernen oder bestehende offene Bodenstellen durch sorgfältiges Jäten vergrössern.

 

Gelegentliches Betreten ist unproblematisch und schädigt die Wildbienennester kaum.

 

Sandflächen anlegen

An sonnigen und trockenen Stellen lohnt es sich auch, gezielt Sandhaufen oder Sandflächen anzulegen. 

 

Dazu ungewaschenen Sand mit ausreichend Feinanteilen verwenden. Im Handel ist auch Wildbienensand erhältlich, der genau die richtige Zusammensetzung hat. Dabei wie bei der Anlage einer Ruderalfläche vorgehen: den Oberboden vollständig entfernen und die entstandene Mulde mit Sand auffüllen.

 

Die Anlage von hochwertigen Sandflächen für Wildbienen lässt sich ideal mit der Erstellung einer Ruderalfläche kombinieren.

 

Unterhalt

Da offene Bodenstellen oft schnell zuwachsen, müssen diese im nächsten Winter erneut gejätet oder durch andere Stellen ersetzt werden. Um Wildbienennester nicht zu zerstören, den Boden nur oberflächlich bearbeiten. 

Tipp

Genau hinsehen! Einige bodenbrütende Wildbienen, etwa die Schmalbienen und die Furchenbienen, sind nur ca. 5 mm gross. Man braucht etwas Geduld und ein gutes Auge, um sie in den winzigen Löchern im Boden ein- und ausfliegen zu sehen.

Links und Buchtipp

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