Naturhecken sind das Rückgrat eines naturnahen Gartens. Die einheimischen Sträucher dienen als Sichtschutz und Versteck. Sie fördern ein reiches Insektenleben – und bieten im Herbst dank ihrer Früchte reichlich Nahrung für Vögel.

Das braucht's

  • Markierungsstecken
  • Wildsträucher (1 – 2 Stück pro m2, wurzelnackt)

Auswahl Wildsträucher

  • Gemeiner Liguster (Ligustrum vulgare), bis 4 m, halbschattig, wuchert und setzt sich durch, giftig, schnittverträglich
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus), bis 4 m, halbschattig, Frucht giftig
  • Hundsrose (Rosa canina), bis 3 m, halbschattig, Früchte nutzbar
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus), bis 5 m, halbschattig, stark giftig
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), bis 2 m, halbschattig, Frucht giftig, schnittverträglich
  • Schwarzdorn (Prunus spinosa), bis 3 m, sonnig, dornentragend, stark wuchernd, hohe Ausfallrate bei der Anpflanzung
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), bis 7 m, halbschattig, Blüten und Früchte nutzbar
  • Weissdorn (Crataegus laevigata/monogyna), bis 6 m, sonnig, dornentragend, schnittverträglich
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), bis 5 m, halbschattig, Frucht giftig, gut schnittverträglich

So geht's

Planen und vorbereiten

Gesetzliche Grenzabstände abklären. Diese sind kantonal (im jeweiligen Einführungsgesetz zum ZGB) geregelt. Mit einem Abstand, welcher der Hälfte der Wuchshöhe entspricht, ist man auf der sicheren Seite. Mit den Nachbarn allenfalls eine verbindliche Abmachung treffen.

 

Pflanzplan erstellen (Endgrösse und Schattenwurf beachten). In der Regel werden die Sträucher gruppenweise (zu zweit oder zu dritt) gepflanzt. Der Pflanzabstand beträgt 1 – 2 m. Die ideale Hecke ist dornenreich, mindestens 2 m breit, weist dichte Abschnitte auf und wird etwa 3 m hoch. 

 

Pflanzfläche vorbereiten

Vorhandene Gartengehölze (insbesondere invasive Neophyten) gegebenenfalls vollständig entfernen. 

Wenn möglich die oberste Vegetationsschicht bzw. Grasnarbe ca. 5 cm tief abtragen und Fläche für eine Ansaat als Krautsaum vorbereiten.

Im Idealfall am besonnten Rand der Fläche schon vorher mit Totholz, Steinen und Sand Kleinstrukturen anlegen.

 

Sträucher pflanzen

Pflanzlöcher für die Sträucher ausheben. Das Pflanzloch muss so gross sein, dass alle Wurzeln Platz haben und nicht geknickt werden. 

Bei wurzelnackten Sträuchern die Wurzeln leicht zurückschneiden (10 – 20 Prozent der Wurzelmasse und beschädigte Wurzeln entfernen); Triebe bis zur Hälfte einkürzen. 

 

Wurzeln mit lockerer Erde umhüllen. Pflanze leicht schüttelnd nach oben ziehen, damit die Erde zwischen die Wurzeln fällt. Pflanzloch ganz mit Erde füllen und diese mit dem Fuss andrücken. Pflanzen gut angiessen und die Erde einschlämmen. 

Jungpflanzen pflegen

 

In den ersten zwei Jahren die jungen Gehölze regelmässig freischneiden. Dabei die Sträucher nicht verletzen. Zur Sichtbarmachung mit einem Stecken markieren.

 

Unterhalt

Ein selektives Auslichten alle paar Jahre ist sinnvoll. Pro Eingriff nicht mehr als ein Drittel der Sträucher schneiden und langsam wachsende Sträucher schonen. Besonders wertvoll für Tiere wie den Igel sind Hecken, die gegen den Boden hin dicht schliessen. Dies lässt sich fördern, indem man einzelne Sträucher stark zurückschneidet, sodass sich neue Wurzeltriebe bilden. Ein Krautsaum bietet zusätzlichen Schutz.

 

Tipps

  • Dornensträucher sind besonders wertvoll und bieten Vögeln sichere Nistplätze. Wildrosen überzeugen auch aus gärtnerischer Sicht und sollten in der Hecke nicht fehlen.
  • Auf die regionale Herkunft der Sträucher achten. Wurzelnackte Gehölze (aus Forstbaumschulen) sind wesentlich günstiger als Topf- und Containerware und eignen sich besser für Hecken. Viele Gemeinden geben Wildsträucher im Rahmen von Aktionen kostenlos ab. Wurzelnackte Gehölze nach der Anlieferung einschlagen (Wurzeln mit Erde bedecken), damit sie nicht austrocknen.

Link und Buchtipp

  • sorbus-gehölze.ch
  • Praxishandbuch Stadtnatur Haupt Verlag, ISBN 978-3-258-08328-5 (Artenliste Sträucher)